Rettungshunde
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LG Praxis Seminar Spezialhunde in der OG Bamenohl 27.-28. Juli 2024
Viele SV Mitglieder nahmen an unserem Praxis Seminar teil, da es, neben der Möglichkeit seine Übungsleiter Lizenz zu erwerben bzw. zu verlängern, für die Teilnehmer die Möglichkeit gab, für die Landesmeisterschaft, welche im November in Bamenohl stattfindet, zu trainieren.
Die weiteste Anreise hatte Sirisara Chiangwongpaet aus Thailand, die derzeit in Deutschland verweilt und den Praxisteil ihrer Spezialhunde Lizenz an diesem Wochenende erwerben konnte. Aber auch aus Luxemburg oder dem Schwarzwald waren Teilnehmer angereist. Insgesamt haben 4 Personen den Praxisteil der Lizenz erwerben können und 2 Personen verlängerten ihre Lizenz um weitere 4 Jahre. Dies sieht Werner Schlinkert sehr positiv, da so immer mehr Ortsgruppen spezialhundebegeisterten Zuwachs erhalten. Hinzukommt, dass die Trainer sich ständig weiterbilden und ihr Wissen austauschen. Das Fachwissen unserer Trainer steigt somit kontinuierlich.
Am Samstagmorgen wurde das schöne Wetter ausgenutzt, um auf dem Hauptplatz alle prüfungsrelevanten Geräte ausführlich zu erklären und anschließend mit seinem Hund zu trainieren.
Erfahrende Hundeführer nutzten die Gelegenheit, um für die Prüfung zu trainieren. Neulingen wurde der Aufbau der Gewandtheit und die Ausbildung der Unterordnung an praktischen Beispielen gezeigt. Dabei wurde auf die Besonderheiten der Geräte ausführlich eingegangen.
Parallel haben sich die Hundeführer der Spürhunde auf dem RH Platz gesammelt und dort sowohl eine Erdanlage, als auch die Koffer- und Kleideranlagen mit Tabak bestückt. Als Raumanlage wurde der RH Container genutzt. So konnten alle Hundeführer sämtliche Prüfungsschwerpunkte sehen und trainieren. Die Ausbildung und der Aufbau der Spürhunde wurde an verschiedenen anderen Aufbauten ausführlich erklärt und trainiert.
Am Nachmittag, pünktlich zum Sauerländer Regen, ging es in das gemütliche Vereinsheim zur Theorie. Werner Schlinkert erklärte in einer umfangreichen Präsentation den Entwurf zur neuen Prüfungsordnung sowie die PO der Spürhunde. Er ging dabei auf sämtliche Fragen ein, so dass im Anschluss die schriftliche Prüfung der Lizenzerwerber stattfinden konnte. Abends wurde der Tag gemütlich am Lagerfeuer mit Gesprächen über den Rettungshundesport und eigener Erfahrungen beendet. Ein schöner Abend in der RH-Familie.
Der Sonntag galt komplett der Flächensuche. Bereits morgens sind alle in das benachbarte Flächengebiet gefahren, um ausgiebig zu trainieren. Das Gelände bietet alles, um die Flächensuche mit all ihren Facetten zu erklären. Hochwald, Fichtenschonung, dichter Bewuchs, wechselnde Thermik (Schatten/Sonne), Bachlauf, steiles Gelände u.v.m. In der Praxis konnten die Hunde dann ihre Fähigkeiten in diesem doch recht anspruchsvollen Gelände unter Beweis stellen. Die meisten Hunde zeigten durch klassisches Verbellen an. Aber auch das Bringseln z.B. mit einem Norweger Bringsel ist laut PO erlaubt. Dank unseres Bringslers Raffi konnte diese Anzeigeart und deren Aufbau erklärt und in der Praxis beobachtet werden.
Es war ein rundum gelungenes Wochenende. Die Gastfreundschaft der Ortsgruppe Bamenohl war wie immer hervorragend.
SV Spezialhunde beim Trümmertraining im TCRH Malchin
Einmal im Jahr treffen sich Westfalens Spezialhunde der Sparte Trümmer zum gemeinsamen 5-Tages-Intensiv-Training auf einem der größten Trümmergeländen Deutschlands, organisiert durch RH Leistungsrichterin Sandra Maasjost und LG Spezialhundebeauftragter Werner Schlinkert.
Nachdem es letztes Jahr in den Süden zum TCRH Mosbach ging, steuerten die Spezialhunde in diesem Jahr den Norden von Mecklenburg-Vorpommern an. Auf dem Gelände des Trainingscenters Retten und Helfen in Malchin gibt es zahlreiche Möglichkeiten die Rettungshunde Teams herauszufordern. Dieser anspruchsvollen Aufgabe stellen sich 17 Hundeführer aus verschiedenen SV Ortsgruppen.
Darunter auch die beiden zur IRO WM qualifizierten Teams aus der LG 06. Jan Koch ist mit Credence vom Haus Lohe ist für die IRO WM in Finnland gemeldet. Auch Bärbel Merkentrup hat mit Okelani von Haus-Klönne die nötige Qualifikation für die IRO WM nach Finnland zu reisen. Zur Vorbereitung einer internationalen Prüfung im Bereich Trümmer war es die perfekte Kulisse, um sich und den Hund vorzubereiten. Aber auch alle anderen mitgereisten RH Teams wollten ihren Erfahrungsschatz und Wissenshorizont erweitern.
Nachdem am Anreisetag alle organisatorischen Formalitäten geklärt waren, wurde das vom BRH aufwendig gestaltete Trümmergelände mit diversen Trainingsmöglichkeiten besichtigt. Auf rund 25.000 Quadratmetern sind zahlreiche Übungsobjekte eingerichtet. Das ehemalige Betonwerk eignet sich hervorragend für umfangreiche Trainings Szenarien.
Es gibt mehrere Gebäude und hohe Hallen mit Indoor-Trümmergeländen, z.B. einer Holztrümmerlandschaft mit diversen Verstecken. Mit dem „Andyversum“ und der „Area 38“ sowie dem „Tempelberg“ hat man die Möglichkeit auf freiliegenden Trümmerlandschaften zu arbeiten. In diesen klassischen Trümmern gibt es vielfältige Hoch- und Tiefverstecken.
Nach der Begehung konnten es die Teams kaum erwarten, mit dem ersten Training zu beginnen. Eingeteilt in drei Gruppen ging es in die unterschiedlichen Sektionen. Bei den Neulingen standen teilweise gezogene Anzeigen und vorallem die Trittsicherheit auf den Trümmern auf dem Übungsplan. Für Fortgeschrittene galt es die eigenständige Arbeit zu fördern. Die Schwierigkeiten waren die unterschiedlichen Gegebenheiten sowie Witterungsverhältnisse, welche sich in, an und zwischen Trümmern bedingt durch Wind, Temperatur und direkter Sonneneinstrahlung ständig verändern. Seinen Hund weiter zu schicken, ohne selbst den Trümmerkegel zu betreten oder wenn er noch keine ausreichende Witterung hat, fördert das Vertrauen zwischen Hund und Mensch und ist enorm wichtig in dieser Sparte. Verstecke, die zwei Meter unter der abzusuchenden Fläche liegen, oder so zugebaut sind, dass der Hund sich hinarbeiten muss, müssen schon trainiert sein, wenn man eine internationale Prüfung anstrebt. Bei allen Hunden konnte man den Trainingserfolg während der fünf intensiven Tage erkennen. Schließlich schreibt man Fortschritt bei den Spezialhunden in Westfalen groß. Als Trainingspartner oder Versteckperson dem Hund in seiner Entwicklung zu helfen, z.B. beim Überqueren von Treppenstiegen, Holzbalken oder Betonpfosten, aber auch die Erfahrungen und das Wissen an die Gemeinschaft weiterzugeben, ist sicherlich eine der großen Stärken, die wir Verein für Deutsche Schäferhunde besitzen.
Die andere ist höchstwahrscheinlich der Spaß, der auch in diesen Tagen nicht zu kurz kam. Die Spezialhunde machen jeden Blödsinn mit, haben Humor und können selbst über „Butter“ lachen.
Fazit nach einer Woche Intensivtraining: Die Spezialhunde im SV haben großes Potenzial auch in den nächsten Jahren, überregional und international mitzuspielen.
Der Spürhundesport findet auch in Westfalen immer mehr Zulauf
Aus diesem Grund hat die OG Bamenohl den Referenten Spürhund- Koryphäe Carsten Oje aus der OG Wedel (hoch im echten Norden) am Pfingstwochenende zum Spürhunde Hardcore eingeladen. Am Freitag und Samstag gab es ein Einsteiger Seminar und am Sonntag und Montag ein Fortgeschrittenen Spürhunde Trainingstreff.
Am Freitagmorgen stand für die Anfänger erst einmal Theorie auf dem Trainingsplan. Carsten Oje informierte die Teilnehmer über die Grundlagen des Spürhundesports im SV sowie über das Ziel und die Ausbildung zum Spürhund anhand von Beispielen und der SV-Prüfungsordnung 2021. Danach galt es, die Theorie in die Praxis zu übertragen. Dazu standen auch Westfalens Spürhund Instruktoren, Clara Rodriquez, Antje Neuser, Celina Hortlik und Werner Schlinkert sowie Rene Riedel zur Verfügung, um in Kleingruppen an der praktischen Umsetzung zu arbeiten. Es gibt verschiedene Wege, um die Spürhunde auszubilden. Die Vase hat sich jedoch als gutes Instrument für Neulinge bewährt. Um für die Konditionierung des Geruchs eine Basis zu erarbeiten und dabei mit einem reinen Geruchscocktail zu arbeiten, wurde die Kong-Vase-Methode als Einstieg ausgewählt. Wenn der Hund das Prinzip des Suchens nach dem Geruchstoff verstanden hat, kann man den Hund entsprechend auf das gewünschte Präparat gemäß Prüfungsordnung umstellen. Bereits nach den ersten kurzen Übungseinheiten, konnten die Hundeführenden schon die ersten Erfolge erkennen. Die Hunde haben erkannt, dass die Nase in der Vase ein Klick auslöst und es im Anschluss ein Leckerchen gibt. Am Abend waren die meisten Hunde schon in der Lage den Geruchsstoff aus mehreren Vasen herauszufinden. Bei einem gemütlichen Ausklingen des Tages wurden die bereits gemachten Erfahrungen besprochen und Pläne für den zweiten Tag geschmiedet. Am nächsten Tag wurde die Vase mit dem Geruchsstoff in ein ganz anderes Bild gebracht. Da befanden sich die Vasen zwischen Kartons oder in selbst geschreinerten Vorrichtungen. Auch hier lernten die Hunde schnell, dass die Nase am richtigen Geruch den Klick auslöst und die leckere Belohnung folgte. Resümee der beiden Tage war durchweg positiv. Die Hunde fanden es herrlich mit ihrer guten Nase arbeiten zu können und die Hundeführenden waren direkt begeistert über den SV Spürhundesport.
Nun folgte Teil 2 der Veranstaltung, der Fortgeschrittene Trainingstreff. Sonntagmorgen kamen die Fortgeschrittenen zusammen und sprachen beim gemeinsamen Frühstück über ihre Erfahrungen im Spürhundebereich und überlegten sich interessante Suchanlagen für die kommenden zwei Tage. Selbst der wirklich schreckliche Regen am ersten Tag konnte die Euphorie nicht bremsen. Die Ortsgruppe hatte mehrere überdachte Möglichkeiten eine Raumanlage zu trainieren. Neben dem RH Container, der mit Möbeln und weiteren interessanten Versteckmöglichkeiten bestückt war, wurden der IGP Unterstand bis unters Dach oder die Rasenmäher als potenzielles Versteck genutzt. Zwar war bei allen der Geruch fest konditioniert, trotzdem konnte der Wissenshorizont um weitere Bilder erweitert werden. Auch die Frage, ob nassgeregneter Tabak genauso riecht, wie trockener, brachte die Mensch-Hund Teams auf neue Trainingsideen.
Am Ende des Tages wurde zufrieden über die gemachten Fortschritte gesprochen und auch gemeinsam Ideen zur Neuordnung der PO entwickelt. Mit Clara Rodriguez, Celina Hortlik und Claudia Koch waren Teilnehmer der Bundessiegerprüfung 2023 anwesend, welche ihre Erfahrungen sehr gut an Carsten Oje und Werner Schlinkert LG Beauftragter weitergeben konnten. Sehr interessant war an diesem Tag auch der Einfluss von Witterung auf die Erdanlage. Wenn ein Hund aufgrund aufsteigender Thermik einen Baum anzeigt, statt den Geruchspool am Boden, bringt es auch erfahrene Hundeführer zu einer neuen Herausforderung. Am zweiten Tag des Trainingstreffs war das Wetter wesentlich besser, so dass weitere dreidimensionale Suchanlagen aufgebaut werden konnten. Neben einem Windspiel war auch ein Werkstattwagen eine interessante Raumanlage. Trotz den speziellen Gerüchen des KFZ Service Sprinters konnten die Präparate gut innen und außen versteckt und abgesucht werden. Für manche Hunde war dieses Bild vollkommen neu. Trotzdem zeigten sie sich alle mit einem hohen Finderwillen und arbeiteten die Anlagen wunderbar aus.
Alle waren rundum zufrieden, so dass man sich direkt auf eine Wiederholung nächstes Jahr Pfingsten freut.